HKR 2025

„Steiler, größer, mehr“ – erste Eindrücke vor dem EC-Rennen der Frauen

07.03.2025

Die Frauen sind zurück auf der Streif – vor den Europacup-Rennen am Wochenende konnten sie die Strecke bei einer Hangbefahrung kennenlernen. Die Athletinnen schildern ihre Eindrücke von der Strecke – und verraten ihre Partypläne. 

Nadine Fest statt Vincent Kriechmayr, Nadia Delago statt Dominik Paris, Jacqueline Wiles statt Bryce Bennett - dieses Wochenende sind die Frauen die Protagonistinnen auf der Streif.

Zwischen 1932 und 1961 fuhren die Frauen regelmäßig Rennen in Kitzbühel, in den vergangenen 64 Jahren wurde die Streif dann aber zur reinen Männersache. Mit einer Ausnahme: 2023 bezwang Lindsey Vonn die spektakuläre Rennstrecke in Etappen – und das bei Nacht. Dieses Jahr kommen die Frauen das erste Mal im Rahmen eines richtigen Rennens auf die Streif zurück. Zwei Europacup-Super-Gsstehen auf dem Programm. Die Athletinnen starten am Mausefallboden und schwingen am Oberhausberg ab. Die Starterinnen haben also das Karussel, den schwierigen Steilhang, das Gschöss und viele weitere Schlüsselstellen zu meistern. 

Am Freitag konnten sich die Skirennläuferinnen bei einer Hangbefahrung an die tückische Strecke herantasten. Dabei wurde einigen schnell klar: Die Streif hat es in sich, sie ist schwieriger als viele andere Strecken im Europacup-Rennkalender der Frauen. 

Die Britin Giselle Gorringe schildert ihre ersten Eindrücke: „Es ist unglaublich, wir haben die Strecke so oft im Fernsehen gesehen – aber die Aufnahmen werden der Strecke nicht gerecht.“ Vor allem die Einfahrt in den Steilhang habe ihr Mut gekostet. Und auch Dora Hofi Fridgeirsdottir aus Island ist überwältig: „Es ist einfach mehr – mehr von allem“, so die 27-Jährige. Schon der Blick aus dem Starthaus habe den Athletinnen Respekt eingeflößt: „Ich dachte mir nur: Wow, Holy Shi*t.“ 

Der DSV-Athletin Anna Schillinger fiel beim Anblick der Streif nur ein Wort ein: „krass“: „Ich fiebere schon die ganze Saison darauf hin, in Kitzbühel fahren zu können, weil man kann dann einfach sagen: Ja, ich bin mal die Streif gefahren.“ 

Größer, steiler, prestigeträchtiger – das gilt nicht nur für die Strecke, sondern auch für das Rundherum: Die Lokalmatadorin Valentina Rings-Wanner schwärmte von der Hospitality Area mit Sitzsäcken, Snacks und Getränken, von dem Starthaus, und davon, dass ORF Sport Plus die Rennen live überträgt: „Das ist mega!“, sagt die KSC-Athletin. „Normalerweise haben wir nur ein Startstaberl – und das wars.“ 

Dass Kitzbühel Skirennfahrer und Skirennfahrerinnen mit Weltklasse anzieht, zeigt ein Blick in die Startliste: Da fallen Namen wie Nadia und Nicol Delago auf. Nicol stand bereits mehrmals auf dem Weltcup-Podium, ihre Schwester Nadia holte sich bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 die Bronzemedaille. Auch die Andorranerin Cande Moreno oder Jacqueline Wiles aus den USA mischen seit Jahren erfolgreich im Weltcup mit. 

13 verschiedene Nationen sind am Wochenende vertreten – darunter Großbritannien, Island, die Schweiz – und mit der im Skirennsport bekannten Athletin Sabrina Simander auch Kenia. Sie alle werden am Samstag – am Weltfrauentag – ein neues Kapitel im Frauenskirennsport schreiben, wenn sie sich die Streif hinunterstürzen. 

Die ein oder andere Party wird es danach wohl auch geben – „Es wäre unverschämt, nicht ein wenig zu feiern“, sagte die Britin Giselle Gorringe und lachte. Das Lokal Londoner hat sie mit ihrer britischen Teamkollegin Barlett Honor jedenfalls schon inspiziert – am Sonntag nach dem zweiten Rennen geht es für sie vielleicht zum Feiern ins Londoner. „Ich meine, wer die Streif bezwingt – der hat sich auch einen Aperol verdient“, sagte Gorrine und alle um sie herum lachten.

Foto © K.S.C./David Hofer


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